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Bali – Tradition und Kultur im Zeichen der Götter

Auf der Reise durch Bali wird man schnell feststellen, dass Traditionen und Kultur der Insel eng mit dem Hinduismus verknüpft sind. Auf der Insel der Götter und Dämonen wird der Alltag stark von der Religion geprägt. Selbst alltägliche Verrichtungen, wie Essen und Arbeiten, erfordern den Segen der Götter. Der einzigartigen Kultur Balis wird durch traditionelle Tänze, Theateraufführungen und prunkvolle Tempelfeste Ausdruck verliehen.

Balis Tempel

Jedes balinesische Dorf hat seinen eigenen Tempel, insgesamt soll es über 20.000 auf der Insel geben. Die aufwendig gestalteten Tempelkomplexe teilen sich in drei Einzeltempel auf: Pura Puseh ist der Ursprungstempel, Pura Dalem der Todestempel und Pura Desa der Tempel der Ratsversammlungen. Daneben gibt es noch zahlreiche weitere Tempel, die bestimmten Gottheiten gewidmet sind. Die Anzahl der Meru-Schreine, der Etagen an den Tempeln, hängt von der Bedeutsamkeit des zu verehrenden Gottes ab. Die bedeutendste Tempelanlage auf Bali ist der Pura Besakih, der Muttertempel. Er besteht aus über 200 Sakralbauten und Schreinen.

Blick in den Innhof einer Tempelanlage in Ubud

Blick in den Innhof einer Tempelanlage in Ubud

Totenkult als Teil der Tradition

Die hinduistische Religion glaubt an die Wiedergeburt. Daher wird aus langer Tradition auf Bali ein spezieller Totenkult betrieben, bei dem die Seele vom toten Körper gereinigt wird. Der Tote wird, in weiße Tücher gehüllt, erst einmal begraben, um nach 42 Tagen wieder ausgegraben und der Totenverbrennung zugeführt zu werden. Während dieser Zeit wird das Grab täglich mit Opfergaben bedacht. In wochenlanger Arbeit stellen die Dorfbewohner einen Totenturm und einen Sarg aus Pappmache in Form einer Kuh her. In einem langen Zug, begleitet von Trommlern und Frauen mit zahlreichen Opfergaben, bewegt sich die Trauergemeinde zum Verbrennungsplatz. Mit Fackeln werden der Totenturm und der Tiersarg entzündet. Später wird die übrig gebliebene Asche dem Meer übergeben.

Religiöse Tempelfeste

Odalan ist ein Tempelfest, das jährlich zum Tag der Tempelweihe gefeiert wird. Gemessen an der Vielzahl der balinesischen Tempel findet fast täglich irgendwo auf Bali ein Odalan statt, wenn Sie Ihre Reise länger planen, werden Sie auf jeden Fall in den Genuß kommen diese Teil der Kultur der Insel zu erleben. Vor Beginn der eigentlichen Zeremonien stehen Reinigungs- und Opferrituale. Die Steinskulpturen werden mit Tüchern geschmückt. Karawanen von Frauen tragen kunstvoll auf dem Kopf drapierte Pyramiden mit Opfergaben. Die farbenfrohen Tempelfeste werden immer von Tanzaufführungen und Musik begleitet. Odalan dauert drei Tage und endet wieder mit den Reinigungszeremonien.

Maskierte Tänzer auf Bali zum Neujahrsfest

Maskierte Tänzer auf Bali zum Neujahrsfest

Ebenfalls einmal im Jahr wird Galungan gefeiert. Dieses Tempelfest kann bis zu einer Woche dauern. Geschmückte Bambusstangen und kunstvolle Palmblattgeflechte längs der Dorfstraßen weisen auf das Fest hin.

Beim Nyepi, dem balinesischen Neujahrsfest, werden mit lauten Trommeln und Umzügen mit riesigen Dämonenfiguren die Geister hervorgelockt, um dann anschließend verjagt werden zu können.

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Tradition mit Tanz und Theater

Die Tradition hat in Bali einen hohen Stellenwert, dies drückt sich auch in den alten und traditionsreichen Tänze auf Bali, wie beispielweise dem Barong, aus. Zwei mystische Fabelwesen, der gute Barong und die böse Hexe Rangda liefern sich einen immerwährenden Kampf. Die Barong-Figur, halb Löwe, halb Hund, wird von zwei, in einem zotteligen Kostüm steckenden, Männern gespielt. Anmutige, prächtig gekleidete Tänzerinnen und ein Gamelanorchester begleiten die explosive Tanzaufführung.

Beim Kecak-Tanz, einem balinesischen Tanzdrama, wird die Geschichte eines alten indischen Nationalepos erzählt. Mit Hilfe von Weihrauch und zwei begleitenden Chören tanzen sich die Beteiligten in Trance.

Die berühmten Schattenspielaufführungen, Wayang Kulit, gehören bereits seit dem 6. Jahrhundert zu Balis Kultur. In Form von farbig bemalten Puppen aus Büffelleder treten Dämonen, Helden aus der Mythologie, Götter und verstorbene Persönlichkeiten vor der Leinwand im Kampf miteinander an.

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