Rund 1,5 Stunden mit dem Schnellboot von der Ostküste von Bali entfernt, liegt die größte der drei Gili-Inseln, Gili Trawangan. Weiße Traumstrände umrunden die gesamte Insel, schattenspendende Kokospalmen säumen die Strände. Die Insel ist der ideale Ort, um Badeferien, Tauchurlaub und Partyleben miteinander zu vereinen.
Von Bali zu den Gili Islands
Wer nach Gili Trawangan reist, sollte darauf gefasst sein, hier auf ein buntes Gemisch von Touristen aller Art zu treffen. Urlauber, die in Villen für 400 Dollar die Nacht wohnen, fühlen sich hier genauso wohl, wie der Rucksacktourist, der auch gerne mal in einer einfachen Behausung schläft.
Von der Hafenstadt Padang Bai auf Bali aus ist Trawangan mit Schnellbooten und Fähren in 1,5 bis 2 Stunden zu erreichen. Hohe Wellen können die Überfahrt zu einem schaukligen Unterfangen machen und sie ist für Kleinkinder und Menschen mit schwachem Magen eher nicht zu empfehlen. Die aktuellen Fahrzeiten sollten vor Ort erfragt werden. Es gibt viele Anbieter die ihre Dienste anbieten. Bei starkem Seegang und ungünstigen Winden fahren die Fähren nicht. Dann bleibt nur die Möglichkeit, einen Flug von Bali nach Lombok zu buchen und mit einem kleinen Boot von dort aus überzusetzen.
Touristische Informationen
Die komplette touristische Infrastruktur inklusive aller Übernachtungsmöglichkeiten beschränkt sich auf die Ostküste. Der einzige Ort, der sich auf Trawangan befindet, wird „das Dorf“ genannt. Hier findet man viele kleine Bungalowanlagen mit einem gewissen Maß an Luxus und auch einfache Bambushütten am Strand ohne jeden Komfort.
Es gibt sehr viele Restaurants, die Travelerfood, frische Meeresfrüchte direkt vom Grill sowie einfache indonesische Gerichte anbieten. Am Strand befinden sich einige Shisha-Bars, die auch frische Smoothies, Fruchtsäfte und Kaffee zubereiten. Hier herrscht ein reges Nachtleben und Partyhungrige kommen hier voll auf ihre Kosten. Nachtclubs, Pubs und Bars mit Live-Musik öffnen abends ihre Pforten.
Lange Zeit war dieser Urlaubsort ein Eldorado für alle Arten von Rauschmitteln, Magic Mushrooms wurden öffentlich in Restaurants angeboten. Es gibt hier immer noch sehr wenig Polizei, was viele Touristen schnell zum Leichtsinn verleitet. Aber Vorsicht, auf den Konsum und Besitz von Drogen stehen in Indonesien sehr hohe, teilweise lebenslange Haftstrafen!
Einkaufmöglichkeiten gibt es genügend. Im Dorf reihen sich zahlreiche Souvenir- und Textilläden aneinander und der große Supermarkt lässt keine Touristenwünsche offen. Einige Tauchshops haben ein sehr gutes Angebot an Tauch- und Schnorchel-Utensilien. Allerdings ist hier alles etwas teurer als auf Bali, da sämtliche Waren erst mit Booten herangebracht werden müssen.
Auswirkungen durch den Tourismus
Die Süßwasserquellen auf Trawangan reichen nicht einmal aus, um die einheimische Bevölkerung mit genügend Trinkwasser zu versorgen. Immer tiefere Bohrungen bringen immer salzhaltigeres Wasser hervor. Dies hat zur Folge, dass durch den zunehmenden Tourismus große Mengen an Trinkwasser von Lombok aus auf die Insel gebracht werden müssen. Ein weiteres Problem ist der immer höher werdende Stromverbrauch. Die starke Überlastung der vorhandenen Stromnetze führt regelmäßig zu Stromausfällen.
Eine große Belastung sind außerdem die zunehmenden Müllberge. Es gibt keine organisierte Müllentsorgung und die Hotelanlagen werden der steigenden Müllanhäufung einfach nicht mehr Herr. Im Inselinneren werden große Löcher gegraben, in die der Müll dann entsorgt wird. Aber oft findet man während eines Strandspaziergangs riesige Haufen mit Plastikmüll und anderen Hinterlassenschaften, die leider nicht verrotten.
Auch die Korallenriffe wurden in den letzten Jahren stark beschädigt, was aber größtenteils auch auf die Dynamitfischerei der Bewohner zurückzuführen ist. Im Jahr 2000 wurde die Organisation Gili Eco Trust gegründet, die sich, unter Einbeziehung der örtlichen Tauchschulen, dem Schutz und Erhalt der Unterwasserwelt verschrieben hat.
[ratings]Die Geschichte von Gili Trawangan
Die geschichtliche Entwicklung der Gili Islands ist stark mit der Geschichte der benachbarten Insel Lombok verbunden.
Lange Zeit war die Insel weitestgehend unbewohnt, vor allem, weil frische Trinkwasserquellen fehlten. Ab und an wurde sie als Zwischenstopp von buginesischen Fischern und Seenomaden benutzt, die sich aber nie dauerhaft hier niederließen. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Insel für kurze Zeit von den Japanern besetzt, die hier ein Kriegsgefangenenlager bauten.
1971 vergab der damalige Gouverneur von Lombok, Wasita Kusama, Landrechte an Privatunternehmer, die hier Kokosnussplantagen errichteten. Bewirtschaftet wurden diese Plantagen von ca. 400 Häftlingen, die aus überfüllten Gefängnissen auf Lombok hierher umgesiedelt wurden. Viele aufeinanderfolgende Missernten in den 1970er Jahren führten dazu, dass die Anpflanzungen wieder aufgegeben wurden. Die Gefangenen blieben und errichteten auf dem Grund und Boden der ehemaligen Plantagen ihre Siedlungen. Die daraus entstandene Landstreitigkeit hält bis heute an.
Die Siedler begannen schließlich, sich ihren Lebensunterhalt als Fischer zu sicher, später kam dann auch noch der Tourismus als gewinnbringende Einnahmequelle dazu.