Mystische Götterwelten und exotische Landschaften locken jedes Jahr Tausende Touristen in die tropischen Inselwelten Bali, Lombok und die Gili Islands. Traumhafte Palmenstrände und ein unbeschwertes Urlaubsfeeling lassen jedoch schnell die Gefahren vergessen, die in diesen Urlaubsregionen lauern. Tollwut war in den letzten Jahren leider immer wieder ein großes Thema in den Medien, dem man vermehrt Beachtung schenken sollte.
Was genau ist Tollwut?
Diese seit Jahrtausenden bekannte Virusinfektion löst eine Gehirnentzündung aus, die bei Mensch und Tier fast immer tödlich endet. Übertragen wird der Virus über den Speichel durch einen Biss oder eine Kratzwunde durch ein tollwütiges Tier. Der Virus breitet sich innerhalb weniger Tage über die Nervenbahnen aus und gelangt so zum Gehirn. Die ersten Symptome gleichen einem grippalen Infekt, danach kommen Lähmungserscheinungen, Angst und Halluzinationen. In diesem Stadium ist keine Behandlung mehr möglich und die Krankheit führt zum Tod.
Empfohlen wird daher eine vorbeugende Tollwutimpfung für Touristen, genauere Informationen für empfohlene Impfungen finden Sie hier.
Verbreitung auf Bali, Lombok und den Gili Islands
Bis zum Jahr 2008 galt die Tollwut auf Bali als weitestgehend ausgerottet. Seitdem ist die Krankheit aber leider wieder auf dem Vormarsch und es gab in den letzten Jahren über 100 Todesfälle auf der Götterinsel. Betroffen sind vor allem die Regionen Jembrana, Badung, Mengwi und Tabanan. Aber auch die Urlaubshochburg Kuta und die Inselhauptstadt Denpasar meldeten bereits Tollwutfälle.
Auf Lombok und den Gili Islands ist die Situation etwas entspannter. Hier treten nur vereinzelt Fälle von Tollwut auf und Touristen waren davon bisher noch nicht betroffen.
Wie kann die Krankheit übertragen werden?
Überträger der Krankheit sind vor allem streunende Hunde und Katzen, die sich in großer Anzahl an den Stränden und in den Dörfern umhertreiben. Touristen sollten diese Tiere nicht füttern oder streicheln, auch wenn sie noch so harmlos und zutraulich wirken! Wer energisch auftritt, kann die aufdringlichen Plagegeister schnell vertreiben. In vielen ländlichen Gegenden gibt es Ratten, die ebenfalls Überträger der Krankheit sind.
Ein weiteres Problem sind die zahlreichen Horden frei lebender Affen. In den Affenwäldern Balis ist besondere Vorsicht geboten, da die Affen dort an Menschen gewöhnt sind. Für den Laien ist es schwer zu unterscheiden, ob ein Tier einfach nur frech, zutraulich oder krank ist. Auch Fledermäuse, die besonders nachts aktiv sind, wurden schon als Krankheitsträger identifiziert. Sie halten sich aber in der Regel von Menschen fern.
Was sollte man nach einem Biss machen?
Wurde man trotz aller Vorsicht doch einmal gebissen oder gekratzt und man ist nicht gegen entsprechend geimpft, sollte man sofort ein größeres Krankenhaus aufsuchen. Fast alle Krankenhäuser auf Bali und Lombok haben das Impfserum gegen Tollwut vorrätig. Auf Gili Islands muss man nach Gili Trawangan, wo es eine private Klinik gibt, die ebenfalls ausreichend Impfstoffe da hat. In den ersten Stunden nach einem Bisskontakt mit einem tollwütigen Tier hat eine nachträgliche Impfung sehr gute Chancen auf Erfolg.
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Was unternimmt die Regierung dagegen?
In einer riesigen Impfkampagne wurden in den letzten Jahren über 400.000 streunende Hunde auf Bali eingefangen, geimpft und sterilisiert. Zahlreiche Tiere mit Verdacht auf Tollwut wurden eingeschläfert. Geimpfte Hunde erkennt man an ihren roten Halsbändern. Mit dieser Aktion konnte die balinesische Regierung die Verbreitung von Tollwut weitestgehend eindämmen und die Zahl der Neuerkrankungen ist in den letzten Jahren stark zurückgegangen. In ein bis zwei Jahren, so die Schätzungen der WHO, soll die Insel wieder tollwutfrei sein.
Nach wie vor gehören Bali, Lombok und die Gili Islands zu den schönsten Urlaubsregionen der Welt und eine übertriebene Angst, die das Urlaubsvergnügen schmälert, ist nicht angebracht. Bei Beachtung einiger Vorsichtsmaßnahmen ist das Risiko einer Ansteckung sehr gering.