Candi Dasa ist ein kleiner Fischerort an der Ostküste von Bali. Heute wird nicht nur der Ort selber, sondern der gesamte, ca. zwei Kilometer lange Strandabschnitt, an dem sich zahlreiche Hotels und Bungalowanlagen befinden, als Candi Dasa bezeichnet.
Der Ort heute
Bei Ankunft auf Bali kann man vom Flughafen in Denpasar aus dieses Ziel in ca. 1,5 bis 2 Stunden erreichen. Nationale Busunternehmen verkehren regelmäßig zwischen Candi Dasa, Denpasar und den Orten Kuta, Sanur und Legian im Süden der Insel. Für Kurzstrecken zu den anderen Stränden oder den Sehenswürdigkeiten in der Umgebung stehen Bemos zur Verfügung. Auch Motorradtaxis bieten überall ihre Dienste an. Wer sich das Fahren in der serpentinenreichen Gegend zutraut, kann auch selbst ein Motorrad mieten, um die Gegend zu erkunden.
Der Ort selbst besteht nur aus einer Hauptstraße, an der sich Restaurants und Souvenirgeschäfte aneinanderreihen. Es gibt viele ältere Mittelklassehotels, aber auch moderne Tauchressorts und einfache Bungalowanlagen, die sich auf einem Strandabschnitt von ca. zwei Kilometern Länge verteilen. Hier ist für jedes Budget eine Unterkunft verfügbar. Das kulinarische Angebot ist vielfältig. Von der deutschen Bäckerei, die Bratwurst und Leberkäse serviert, bis zum typisch balinesischen Warung ist alles dabei. Am Strand bieten Fischrestaurants wohlschmeckende, frische Meeresfrüchte an. Eine Spezialität der Region sind die Saté Lilit, kleine, fein gewürzte Fischspieße, die meist am Straßenrand verkauft werden.
Das Nachtleben ist in der Region eher wenig ausgeprägt. Es gibt zwar einige Strandbars, aber keine Diskotheken oder Nachtbars wie in Kuta und Sanur. Einige kleine Bars im Ortsinneren bieten manchmal Livemusik an.
Hier hat man sich ganz auf den Tourismus eingestellt. In den zahlreichen kleinen Shops kann man neben den üblichen Souvenirs auch Kleidung, Kosmetikartikel und sogar Medikamente kaufen. Internet ist in fast allen Hotels und in den Internetcafés verfügbar. Es gibt sogar eine Yogaschule am Ort.
Am Strand kann man Liegen und Sonnenschirme mieten. Einige Strandhändler bieten Obst und kleine Snacks an, ansonsten ist der Strand eher ruhig. Ab und an kommen ein paar Damen vorbei, die ihre Dienste als Masseurin offerieren. Für medizinische Notfälle steht eine kleine Privatklink im Ort zur Verfügung.
Die ökologischen Auswirkungen des Tourismus
In den 1980er Jahren, als der Massentourismus und damit der Bauboom in Candi Dasa begann, wurde an den Riffen massenhaft Kalk zur Zementherstellung abgebaut. Die Zerstörung der Riffe vor der Küste führte dazu, dass der Strandbereich seinen natürlichen Schutz verlor. Seither können die Wellen mit ungehinderter Kraft auf den Strand treffen und spülen ihn so nach und nach vollständig weg. Einige Hoteliers haben mit Versuchen begonnen, den Strand zu retten. Riesige Betonpfeiler wurden als Wellenbrecher ins Meer gelassen, um die Kraft des Wassers einzudämmen, leider nur mit mäßigem Erfolg.
Geschichte von Candi Dasa
Die ersten Fischer siedelten sich ungefähr im 11. Jahrhundert auf dem Gelände des heutigen Gebietes auf Bali an und gründeten das Dorf Teluk Kehen. Später wurde das Örtchen in Cilidasa umbenannt, was im balinesischen so viel bedeutet wie: zehn Kinder. Hintergrund ist der Tempel aus dem 12. Jahrhundert, der Hariti, der Göttin der Fruchtbarkeit, gewidmet ist. Noch heute pilgern zahlreiche Balinesen hierher, um für ihren unerfüllten Kinderwunsch zu beten.
Das Dorf gehörte zum Fürstentum Karangasem, das ab dem 17. Jahrhundert zum mächtigsten Königreich von Bali aufstieg.
In den 1970er Jahren eroberten, wie an vielen Orten auf Bali, die ersten Touristen diesen Strandabschnitt. Bald schon setzte eine Flut von Bauprojekten ein, die große Teile des Strandes zerstörte. Leider konnten die damals entstandenen Schäden bis heute nicht behoben werden.