Ubud ist eine Kleinstadt im Zentrum von Bali, ca. 30 Kilometer von der Hauptstadt Denpasar entfernt. Die rund 30.000 Einwohner gehören zum größten Teil dem hinduistischen Glauben an. Der Ort ist der kulturelle Schmelztiegel des Landes. Das einzigartige Kunsthandwerk auf Bali, bestehend aus Holzschnitzern, Steinmetzen und Silberschmieden, ist hier genauso angesiedelt, wie exzellente Tanzschulen, Musikorchester und Maler. Zahlreiche Museen und mystisch wirkende Tempelanlagen locken jährlich tausende Besucher nach Ubud. Umgeben von malerischen Reisterassen und spektakulären Bergketten liegt die Stadt in einer einzigartigen landschaftlichen Umgebung.
Die heutige Stadt
Vom Flughafen Denpasar aus erreicht man den Ort in einer dreiviertel Stunde. Es gibt hunderte Unterkünfte für jeden Geldbeutel. Im Zentrum der Stadt konzentrieren sich die meist einfachen Hostels auf Backpacker. Luxuriöse Hotels mit gigantischen Poolanlagen und in die Natur eingebundene Lodges verteilen sich rund um den Ort in den Reisfeldern und an den Berghängen. In den letzten Jahren hat sich auch der Ökotourismus in der Region stark etabliert. Viele Familien bieten schlichte Homestays mit Familienanschluss an.
Drei zentrale Straßen zur Orientierung
Es gibt drei Hauptstraßen, die Jalan Wenarain in Nord-Süd Richtung, die Jalan Raya Ubud in Ost-West Richtung und die Jalan Hanoman. Zahlreiche Restaurants buhlen um die Gunst der Kunden. Neben typischen indonesischen Warungs gibt es französische, italienische, türkische und sogar amerikanische Lokale. Kleine, gemütliche Cafés bieten Snacks, selbst gebackenen Kuchen, Eisspezialitäten und eine internationale Kaffeeauswahl an. Abends sorgen Bars und Nachtclubs für ein anspruchsvolles Nachtleben in der Stadt. Kulturinteressierten wird eine reiche Auswahl an Gamelan Konzerten, Tanzaufführungen und Puppenspielen offeriert. Täglich gibt es mehrere Vorführungen.
Shopping in Ubud
Ubud ist ein Shoppingparadies. Die Haupt- und Nebenstraßen des Stadtkerns werden von unzähligen Souveniershops gesäumt. In Galerien bieten Maler ihre Bilder zum Kauf an. Ein guter Ort, um typische balinesische Batiktextilien zu erstehen, ist der zentrale Markt. Die Qualität der angebotenen Waren ist hier leider sehr unterschiedlich.
Viele Touristen entdecken diesen wirklich schönen Ort auf Bali nur im Rahmen einer Tagestour. Andere Besucher, die nur einen kurzen Trip hierher geplant hatten, verlängern ihren Aufenthalt spontan, weil sie von der Einzigartigkeit des Ortes und der Umgebung fasziniert sind. Kleine Bemos verkehren im Minutentakt und transportieren Touristen innerhalb des Ortes oder zu den umliegenden Dörfern.
[ratings]Die Stadtgeschichte
Die erste Besiedlung der Region fand bereits während der Bronzezeit um 300 v. Chr. statt. Archäologische Ausgrabungen brachten stufenförmige Pyramiden und zahlreiche megalithische Ruinen zum Vorschein. Die Stadt selbst wurde im 8. Jahrhundert von dem javanesische Priester Rsi Markendya gegründet, der hier am Zusammenfluss zweier Flüsse meditierte und den Tempel Gunung Lebah erbauen ließ. Der Name stammt vom indonesischen Wort Ubad, auf Deutsch Medizin, ab. Ubud spielte eine wichtige Rolle im Anbau von Heilkräutern und medizinisch wirksamen Pflanzen.
Vom 10. bis 12. Jahrhundert, mit der Ausbreitung der hinduistisch-buddhistischen Kultur auf Bali, entstanden zahlreiche Klöster und Tempelanlagen. Der berühmte Höhlentempel in Goa Gajah gehört heute noch zu den beeindruckendsten architektonische Relikten aus dieser Zeit. Die Bauern entwickelten ausgefeilte Techniken beim Reisanbau, die bis heute Bestand haben. Die ersten kunstvollen Steinmetz- und Holzschnitzarbeiten sind aus dieser Zeit überliefert. Raja Airlangga, der im 11. Jahrhundert lebte, war der erste Förderer der schönen Künste. In dieser Epoche entstanden die Ursprünge für die berühmten Barong und Calinarong Tänze, die heute weit über die Grenzen Ubuds hinaus bekannt sind.
In den folgenden Jahrhunderten begann die Blütezeit der Kultur auf Bali. Mehrere, hauptsächlich javanesische Dynastien wechselten sich ab.
Ende des 19. Jahrhunderts wurde es niederländisches Protektorat, aber auch davon blieb die Kultur weitgehend unbeeinflusst. Die ersten ausländischen Künstler, die sich hier dauerhaft niederließen, kamen in den 1930er Jahren hierher, unter ihnen der berühmte deutsche Maler und Musiker Walter Spies.