Die Götterinsel Bali oder die Nachbarinsel Lombok – beide Inseln haben ihre ganz eigenen, individuellen Reize. Sie liegen dicht beieinander und sind doch so unterschiedlich in ihrer Kultur und Religion. Landschaftlich haben sie viele Gemeinsamkeiten. Die einsamen Tropenstrände Lomboks erinnern an die Zeiten vor einigen Jahrzehnten, als es auch auf Bali noch wenige Touristen gab.
Natur auf beiden Inseln
Die faszinierende Natur Balis mit den rauchenden Vulkanen, malerischen Bergketten, saftigen Reisterassen, dichten Urwäldern und rauschenden Wasserfällen findet sich in ähnlicher Form auch auf der Nachbarinsel wieder. Auch hier hat die Natur nicht mit ihren Reizen gegeizt. Im Norden Lomboks erhebt sich mit 3.726 Metern der Vulkan Rinjani, der zweithöchste Berg von Indonesien, während die balinesische Insel vom rund 3.000 Meter hohen Bergmassiv des Gunung Agung beherrscht wird.
Die Reisterrassen auf Lombok sind kein Vergleich zu den Pendants auf Bali, aber trotzdem beeindruckend. In Reiseführern wird es daher oft als „unberührtes Bali“ dargestellt, die Insel besitzt aber ihren eigenen Charme und ihre ganz speziellen Naturschönheiten. Die tropischen Sandstrände sind hier noch etwas einsamer und unberührter als beim Nachbar. Aber spätestens bei der Besteigung des Vulkans Rinjani bemerkt man, dass man nicht der einzige Tourist hier ist.
Beiden gemein sind die Gili-Inseln, die sich in der Meerenge zwischenden beiden Inseln in der Lombok Strait, der Lombokstraße, befinden. Diese drei kleinen paradiesischen Tropeninseln sind ein beliebtes Ziel für Taucher und Sonnenanbeter. Die Gili-Inseln kann man von beiden Zielen aus einfach ansteuern.
Unterschiedliche Kulturen von Indonesien
Während auf Bali der Hinduismus die vorherrschende Religion ist, leben auf Lombok mit dem Volk der Sasak hauptsächlich Muslime. Zu den farbenfrohen Tempelfesten der Balinesen, bei denen Touristen gern gesehene Gäste sind, findet man im Vergleich dazu beim Nachbarn vergebens. Die muslimischen Sasak leben eher zurückgezogen und lassen Fremde nur ungern an ihrer Religion teilhaben.
In der Geschichte wurde Lombok immer wieder von balinesischen Fürsten erobert, die hier ihre kulturellen Spuren in Form von Tempelanlagen, Musik und Kunst hinterlassen haben. Letztendlich konnten sich die balinesische Kultur und Religion hier jedoch nicht durchsetzen. Die Sasak sprechen ihre eigene indigene Sprache und konnten sich in vielen kleinen Dörfern ihre Jahrhunderte alten Traditionen bis heute erhalten. Wer sich für eine Reise nach Lombok entscheidet, sollte die aktuellen Termine für den islamischen Ramadan beachten. Während dieser Zeit bleiben viele Geschäfte und Restaurants geschlossen und es ist für Individualtouristen schwer, die Insel zu bereisen.
Unterwegs auf Bali oder Lombok
Der seit Jahrzehnten auf Bali existierende Tourismus hat auch in der Infrastruktur seine Spuren hinterlassen. Viele kleine Transportunternehmen haben sich auf Urlauber spezialisiert, Buslinien fahren fast jeden Ort der Insel an. Es gibt unzählige Unterkunftsmöglichkeiten für jedes Budget, selbst in den entlegensten Regionen Balis. Beim Vergleich der Unterkünfte kann auch hier gespart werden.
Auf der Nachbarinsel steckt die Entwicklung des Tourismus dagegen noch in den Kinderschuhen. Es geht alles etwas beschaulicher zu. Oft muss man längere Zeit auf einen Bus warten. Größere Hotelanlagen sind auf die touristisch relevanten Orte der Insel wie Senggigi, Kuta und Mataram beschränkt. Auch Übernachtungsmöglichkeiten für Rucksackreisende gibt es weniger. Da das tägliche Leben weitestgehend vom Islam beherrscht wird, ist die Partyszene hier sehr beschränkt. Es gibt kaum Diskotheken, Nachtclubs und nur wenige Bars. Lombok wird jedoch immer beliebter bei Urlaubern, die die malerischen Naturschätze und die tropische Atmosphäre in einer ruhigen und kostengünstigen Umgebung genießen wollen. Für Pauschaltouristen meist im Rahmen einer zwei- bis dreitägigen Tour von Bali aus angeboten.
Genau wie Bali besitzt Lombok einen internationalen Flughafen. Einige indonesische Billig-Airlines fliegen von Kuala Lumpur oder Singapur direkt nach Mataram.
[ratings]Ein Fazit
Beide Ziele haben ihren Reiz, ein direkter Vergleich entscheidet sich wirklich nur in Form der unterschiedlichen Urlaubspräferenzen. Wer etwas mehr Zeit mitbringt, sollte beide Ziele kennenlernen und den Vergleich persönlich vornehmen.