Um die Faszination der Insel Bali mit all seinen Facetten zu erleben, sollte man sich Zeit nehmen und das einheimische Leben kennen lernen. Die Bewohner sind Fremden gegenüber sehr aufgeschlossen und bereit, Besucher an ihrem Alltag teilhaben zu lassen. Jedoch muss man sich auch vor Augen halten, dass in einer fremden Kultur andere Denkmuster und Weltbilder als in Europa gelten. Deshalb ist es wichtig, sich vor einer Reise nach Bali über die wichtigsten Verhaltensregeln des Landes zu informieren.
Allgemeine Verhaltensregeln
- Der Kopf eines Menschen ist heilig und darf niemals berührt werden, auch Kindern sollte man nicht über den Kopf streichen. Als unreinstes Körperteil gelten die Füße. Es ist darauf zu achten, dass man nicht mit übereinandergeschlagenen Beinen sitzt und ein Fuß auf einen Menschen zeigt.
- Auch das Zeigen mit Fingern auf Leute ist verpönt.
- Die Balinesen sind in ihrer Lebensart sehr ruhig und haben ein anderes Zeitverständnis als wir Europäer. Ein Gast, der durch lautes Schreien und Gestikulieren seinen Unmut äußert, verliert das Gesicht und wird von den Einheimischen nicht mehr ernst genommen. Mit viel Gelassenheit und einem Lächeln erreicht man oft mehr und bewahrt sich den Respekt.
- Menschen sollten niemals ohne ihre Einwilligung fotografiert werden.
- Balinesen halten sich oft in der Öffentlichkeit die Hände oder umarmen sich. Dies ist ein Zeichen inniger Zuneigung und hat keinen sexuellen Hintergrund. Der Austausch von intimen Zärtlichkeiten zwischen Paaren ist unhöflich.
- Die Balinesen legen Wert auf gepflegte Kleidung. Deshalb sollte man sich außerhalb der Strände stets sauber und nicht zu freizügig kleiden.
- Die Bewohner Balis sind tief religiös. Auch wenn andere Touristen ohne Bikinioberteil am Strand liegen, muss man es ihnen nicht gleich tun. Die Inselbewohner fühlen sich durch diese Freizügigkeit verletzt.
Auf die richtige Kleidung sollte man auf Bali definitiv achten!
Einladung in ein balinesisches Haus
Wer einer balinesischen Einladung folgt, sollte sich sauber und ansprechend kleiden. Ein legeres Strandoutfit ist ein absolutes „no go“! Begrüßt wird sich in Bali mit einer leichten Verbeugung und einem Lächeln. Wer einige einfache Begrüßungs- und Höflichkeitsfloskeln in der Landessprache kann, hat die Anerkennung seiner Gastgeber sicher. Es ist selbstverständlich, dass man vor dem Betreten eines Hauses seine Schuhe auszieht, um den Ort nicht zu verunreinigen.
Schuhe werden vor dem Besuch der Tempel ausgezogen
Bei einer Essenseinladung ist es unhöflich, unaufgefordert mit dem Essen zu beginnen. Es ist ratsam, sich nur wenige Speisen auf den Teller zu geben, da man aus Anstand mindestens zwei Portionen essen muss. Wenn kein Besteck gereicht wird, isst man mit der rechten Hand. Auch kleine Gastgeschenke dürfen nur mit der rechten Hand überreicht werden. Die linke Hand gilt im Hinduismus, wie auch in einigen anderen Religionen, als unrein. Geschenke werden erst geöffnet, wenn der Gast bereits gegangen ist.
Verhalten während eines Tempelbesuches
Die Kleiderordnung ist Vorschrift beim Besuch eines Tempels. Auch Touristen müssen einen Sarong und eine Schärpe tragen, um das Heiligtum nicht durch nackte Haut zu entweihen. Für Frauen ist ein Tempelbesuch während der Menstruation tabu, da Blut als unrein gilt. Betende sollten niemals gestört werden, indem man beispielsweise vor ihnen herumläuft. In einem Tempel verhält man sich immer ruhig und respektvoll. Mauern, Schreine und Gebäude innerhalb der Tempelanlagen dürfen nicht bestiegen werden. Während eines Tempelfestes sollte man sich als Tourist eher unauffällig im Hintergrund halten, um die Zeremonien nicht zu stören.
